An Michael Garthe, RHEINPFALZ
.
Der Chefredakteur Michael Garthe spricht oft von Qualitätsjournalismus, denkt aber wohl an Qualitätsmeinung!
Inhalt / Überschriften
> Qualitätsjournalismus oder Qualitätsmeinung?
>> Hinausschieben der Abbestellung der Rheinpfalz
> Perfekt versteckt - perfekt gedeckt ?
>> Aktuell beeindruckende Berichterstattung über den
Wissenschaftsminister von Rheinland-Pfalz Konrad Wolf
kurz aufkeimende Hoffnung ?!
>> Organisation von Wahlveranstaltungen mit Politikern nur für
Kinder?
>> Altmodische Vorstellung: Wahlveranstaltung ohne
Moderation durch Vertreter der örtlichen Presse?
>>> Beispiel für den dort wohl vergeblichen Anstoß eines
Themas: "Hinausschieben des Ruhestandsbeginns"
>>> Beispiel für den sicherlich zündenden Anstoß eines
Themas: "Unversehens Todesstrafe möglich ?"
Ist Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel zu beeindrucken?
> Malu Dreyer: Lokale Nachrichten gewinnen an
Bedeutung - eine Drohung ?
>> Besorgnis der Journalistin Karin Dauscher
>> Strafanzeige gegen die Stadt Kaiserslautern - Eine lokale
Nachricht oder sogar weit mehr ?
> "Mainstream" - neues Schimpfwort von Primitiven
oder traurige Realität ?
>> Chefredakteur Michael Garthe definiert die "Mitte"
>> Winfried Folz: "Vom Bildungsbürger zum Primitivbürger"
>> Entscheidende Kriterien: Tiefgang und Biss, Information
statt Indoktrination, keine Hofberichtserstattung
> Die eigene unbefriedigende Erfahrung mit der
RHEINPFALZ in Sachen "Hinausschieben des
Ruhestandsbeginns"
>> "Ein besonderer Fall"
>> "Keine Verlängerung"
>> "Lieber Leser" -- Lieber Herr Garthe ?!
====================================================
> Qualitätsjournalismus oder Qualitätsmeinung
.
Es gibt da neuerdings die auch von Michael Garthe beschworene Theorie der Filterblasen.
Wer im Netz Webseiten von Gleichgesinnten besucht, befindet sich womöglich in einer Filterblase.
.
Spott: Wie können Sie herausfinden, ob Sie hier in einer Filterblase gelandet sind? Ganz einfach: Klicken Sie oben rechts auf das Kreuzchen. Wenn es beim Verschwinden der Website "blub" macht waren Sie in einer solchen Blase. Gelbe Karte für Sie!!!
Wenn Sie nun die Seite aber erst recht nochmal aufrufen, dann herzlich willkommen in der Filterblase der Abartigen, die fit, fähig, eigentlich hochmotiviert, digital bestens unterwegs, aber nicht verblödet nicht zwangsweise in den Ruhestand wollen, den Ruhestand überhaupt nicht wollen oder wenigstens das Hinausschieben des Ruhestandsbeginns ermöglicht bekommen wollen.
Spott beiseite.
.
Dieses gesellschaftspolitisch längst mehr als relevante Thema wird im Mainstream immer wieder nach Kräften untergetaucht.
.
>> Hinausschieben der Abbestellung der RHEINPFALZ
.
Memoiren 3.0 Die ruckartige Abbestellung einer Zeitung wurde schon praktiziert - und das nach zwanzig Jahren! Schluss mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. Zu links? Eher kein Grund. Zu viel Meinungsmache statt Information mit Durchdringungstiefe? Schon eher. Aber folgende Formulierung von sich häufenden dieser Art brachte es:
.
https://www.zeit.de/1998/23/199823.kohl-rede.xml
.
Dort der letzte Satz von Fritz J. Raddatz über Helmut Kohl: "Seine Worte sind nasse Lappen."
.
Ob Michael Garthe F. J. Raddatz
.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_J._Raddatz
.
wohl als Beispiel für Qualitätsjournalismus bringen würde?
.
Erhöht die (kontraproduktive! ) Verwendung des Wortes "Primitivbürger" den "Lesewert" der RHEINPFALZ , den diese neuerdings bezüglich ihrer Themen meint dringend erforschen zu müssen?
.
Aber:
Spott: Ich werde DIE RHEINPFALZ wohl noch lange nicht abbestellen, denn es stand und steht doch so einiges drin, womit man diese Website düngen konnte und kann.
.
Spott beiseite:
.
Es gibt dort durchaus Journalistinnen und Journalisten, denen man nicht aus jeder Zeile, zwischen den Zeilen - ja zwischen den Buchstaben - ihre eigene politische Ausrichtung anmerkt, die nicht reflexartig verdreschen oder bloße Transponder der Schlagwörter von Politikern oder Standard-Experten sind, die in Wahrheit nicht selten Marionetten oder gar nur Maskottchen sind.
Aber andere eben leider auch.
.
> Perfekt versteckt -- perfekt gedeckt ?
.
>> Aktuell beeindruckende Berichterstattung über den
Wissenschaftsminister von Rheinland-Pfalz Konrad Wolf
kurz aufkeimende Hoffnung ?
.
Anfang 2019: Wissenschaftsminister Konrad Wolf hat ohne Beteiligung der Betroffenen die Zusammenlegung der Technischen Universität Kaiserslautern mit der Universität Landau verfügt.
Diese Vorgehensweise wurde von der RHEINPFALZ ungeschminkt als Hauruck-Verfahren bezeichnet. Sein Verhalten wurde als arrogant bezeichnet und es wurde und wird fortlaufend über den Widerstand gegen Konrad Wolf berichtet.
.
http://www.hinausschieben-des-ruhestandsbeginns.de/Neuer-Pivot-Minister-K-Wolf
.
Kein Spott: Diese klare Sprache erzeugt beim Lesen eine so schon lange nicht mehr empfundene Begeisterung. Für wie lange?
.
Ob eine solche Unterstützung durch die RHEINPFALZ für Widerstand auch einer einzelnen Person gegen ein Ministerium oder z.B. eine Behörde in einer Sache, die unabweisbar von erheblichem öffentlichen Interesse sein dürfte, wenn es jeden treffen kann, vielleicht doch einmal möglich wird?
Offenbar nur nach Gutdünken!
.
Mehr noch nach Gutdünken:
>> Organisation von Wahlveranstaltungen mit Politikern nur für
Kinder?
Beispiel: BLICKPUNKT: RHEINPFALZ-SCHÜLERFORUM
"Muntere Diskussion bei politischer Doppelstunde
Artikel von Sara Brunn I 15.05.2019
Etwa 200 Schüler der Integrierten Gesamtschule Bertha von Suttner haben am Montag gezeigt, dass sie alles andere als politikverdros-
sen sind. Die RHEINPFALZ hatte zum Schülerforum in die Aula Vertreter aller neun für den Stadtrat kandidierenden politischen
Gruppierungen eingeladen, die sich den Fragen der Schüler stellten. (…)
Die Namen der abgebildeten Kandidaten: Stefan Glander (Die Linke), Tobias Wiesemann (Bündnis 90 / Die Grünen), Brigitta Rhöthig-Wentz (FDP), Manfred Schulz (CDU), Franz Rheinheimer (FWG), Andreas Rahm (SPD), Hildegard Kallmayer (FBU), Dirk BIsanz (AFD) und Carl Rheinländer (Die Partei)
Themen: Bezahlbarer Wohnraum, Absenkung des Wahlalters, Abwanderung junger Menschen, Angebote für Jugendliche, Sauberkeit der Stadt, Digitalisierung an Schulen, Funklöcher und Wlan)
Kommentar: Typisch ist die Vorgabe der Themen (Mainstream) und schon Vorgabe überhaupt.
Die Beiträge entsprachen der täglichen Berieselung durch die Medien; die Abstimmung zum Schluss ebenso.
(wird bei Gelegenheit ergänzt)
>> Altmodische Vorstellung: Wahlveranstaltung ohne
Moderation durch Vertreter der örtlichen Presse
Immerhin wäre eine solche Veranstaltung für Erwachsene (ohne die Abstimmung zum Schluss) besser als gar nichts.
Gelegentlich gibt es eine Veranstaltung zu einem örtlichem Thema. Die wird dann typischerweise vom Leiter der Redaktion Kaiserslautern, Hans-Joachim Redzimski, moderiert.
Bei der Stadtratswahl gab es z.B. für eine Partei eine Liste mit 56 Namen. Von denen wissen offensichtlich nur Eingeweihte, welche Einstellungen, welches Auftreten und welchen Lebenslauf sie aufweisen. Nicht einmal im Internet ist Abhilfe zu erfahren. Kommt man auf eine Homepage, muss man sich anmelden. Auf den Wahlplakaten konnte man nur jeweils das Gesicht und den Parteinamen erkennen (die RHEINPFALZ beklagte lediglich, dass sie aus Kunststoff gewesen seien !!!!!)
Offensichtlich ist Datenschutz angesagt!!!! Perfekt versteckt!
Tatsächlich sollten sie in Sälen von Gaststätten individuelle Wahlveranstaltungen anbieten. Und dort sollten sie unvorbereitet auf den Anstoß von Themen reagieren müssen. Nur so kann man sie kennenlernen, wenn man sie vorher nicht zufällig persönlich schon kennt.
>>> Beispiel für den wohl vergeblichen Anstoß eines Themas:
"Hinausschieben des Ruhestandsbeginns"
Man nehme mal an, es gäbe eine solche Veranstaltung insbesondere vor einer Landtagswahl und man käme der Kandidatin oder dem Kandidaten mit dem Thema Umgang mit Beamten und Hinausschieben des Ruhestandsbeginns.
Es würde ein Grummeln unter den - sagen wir mal zweihundert wie bei der oben beschriebenen Kinderveranstaltung der RHEINPFALZ - Anwesenden geben. Den allermeisten davon käme sicherlich ruckartig der Gedanke: "Der tickt ja nicht richtig -- von wegen länger arbeiten! Das fehlte gerade noch!"
Der Moderator würde perfekte Deckung geben und freundlich, aber bestimmt feststellen, dass das Thema eher von geringerem Interesse sei.
Nun aber:
>>> Beispiel für den sicherlich zündenden Anstoß eines
Themas "Unversehens Todesstrafe möglich?"
Für eine Veranstaltung solcher Art sei für das folgende Beispiel von einer Stadtratswahl ausgegangen. Es sei Unsereiner zugegen und weitere 199 Teilnehmer (wie bei oben beschriebener Kinderveranstaltung -- die Modelle müssen vergleichbar sein!!!),
Man würde vorsichtig einleitend vortragen, dass einer zukünftigen Stadträtin oder einem zukünftigen Stadtrat doch sicherlich der faire Umgang städtischer Behörden mit dem Bürger am Herzen liege. Die 199 übrigen Teilnehmer würden doch wohl schon mal die Ohren spitzen. Nun würde man schon mal den Namen der Behörde nennen. Dem Moderator käme womöglich in den Sinn, dass er dort einige Leute von seiner geliebten "Sommerredaktion" her kennt, auf die er sich schon immer das ganze Jahr freut. Dabei schnackt (norddeutsch) er tagelang mit örtlichen Prominenten und Weniger- Prominenten in Gaststätten und Biergärten. Mit den Interviews erzeugt er bei nachdenklichen Lesern den Eindruck des Umgangs "Man kennt sich und man schont sich" oder schlimmstenfalls eines zu erwartenden Umgangs der Art "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass!" Würde er ruckartig versuchen, dass Thema zu deckeln, dann würde hoffentlich unter den 199 weiteren Teilnehmern ein großes Grummeln und Beispringen ausgelöst werden und die Formulierung "Unversehens Todesstrafe" große Faszination erzeugen oder - weniger dramatisch - sicher ernsthaftes Zuhören bewirken. Denn (Spott beiseite) so sollte es nicht gehen. Und solche Erfahrung sollte nicht allein über die Idee dieser Darstellung langsam, aber dennoch in interessierte Öffentlichkeit gelangen.
.
Prof. Dr.-Ing. Karl Mentz (…)
KL, d. 02.04.2019
Staatsanwaltschaft Kaiserslautern
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit reiche ich eine
Strafanzeige gegen die Stadt Kaiserslautern,
Referat Finanzen, Kasse der Vollstreckungsbehörde,
wegen Sperrung meines gesamten Geldverkehrs mit dem Vorwurf des krassen Verstoßens gegen das Übermaßverbot wegen des Eintreibens einer Gebühr von EURO 194,18 mit der Folge potentieller Gefährdung von Gesundheit - auch Angehöriger-, potentieller Blockierung kurzfristig erforderlicher Notfallhilfe oder Wahrnehmung von Verhinderungspflege für Angehörige und mehr.
Dieser Vorgang dürfte erheblich von öffentlichem Interesse sein.
(…) Fortsetzung weiter unten
Erwartet wird die Antwort: "Sie sind ja nicht ums Leben gekommen. Angehörige auch nicht. Also was wollen Sie überhaupt!"
.
Alles andere wäre ein Wunder. Die kommen aber gelegentlich vor. Man vergleiche:
.
http://www.hinausschieben-des-ruhestandsbeginns.de/
.
dort Fall 6
..
Keine lokale Nachricht wert? Mehr als eine lokale Nachricht! Und an dieser Stelle womöglich inzwischen mit größerer Reichweite.
.
RHEINPFALZ, 13.04.2019 I dpa
> Malu Dreyer: Lokale Nachrichten gewinnen an Bedeutung!
Eine Drohung ?!
.
"Lokalzeitungen und ihre Berichterstattung leisten nach Auffassung der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) einen großen Beitrag zu gesellschaftlichen Teilhabe." Es sind gerade die lokalen Nachrichten über Ereignisse im direkten persönlichem Umfeld, die in Zeiten einer immer unübersichtlicher werdenden Welt an Bedeutung gewinnen", sagte sie beim Kongress Der Deutschen Lokalzeitungen in der Landesvertretung von Rheinland-Pfalz in Berlin. Und diesen Bedarf könne kaum ein Anbieter so gut erfüllen wie lokale Zeitungen."
.
Spott: Es kann ja nicht schaden, dort zu erscheinen!
>> Besorgnis der Journalistin Karin Dauscher
RHEINPFALZ, 04.05.2019 I Karin Dauscher
"Bedrohung der Pressefreiheit"
"Die Mainzer Landesregierung will ihren Pressedienst umgestalten und Bürger direkt um die Uhr darüber informieren, "was im Land passiert". Der Deutsche Journalistenverband Rheinland-Pfalz ist besorgt über die Pläne. Die Staatskanzlei trete damit in Konkurrenz zu unabhängigen Medien"
(wird später weiter zitiert und kommentiert)
>>Strafanzeige gegen die Stadt Kaiserslautern -- eine
lokale Nachricht oder sogar weit mehr ?
Fortsetzung des Textes von weiter oben (…)
(…)
"Die Pfändungs- und Überweisungsverfügung 20.6213-317/19 WO wurde verbunden mit einer kompletten Sperrung meines Kontos (…) bei der Kreissparkasse Kaiserslautern.
Auf diesem befanden sich zu der Zeit ca. EURO 15.000,- . Soviel zum Thema "Deckung". Nicht einmal das Ziehen von Geld aus dem Automaten über das Wochenende 22./23. März war möglich. Beschaffung u.U. lebenswichtiger wäre ggfs. nicht möglich gewesen.
Notfallhilfe für Angehörige in (…) wäre ggfs. wegen Mangels an Geld für das Betanken des Autos für die Fahrt (380km) nicht möglich gewesen.
Auch die zuvor verlangte Versicherung an Eides statt dürfte schon maßlos gewesen sein:
§ 27 VwVfG: "Eine Versicherung an Eides statt soll nur gefordert werden, wenn andere Mittel zur Erforschung der Wahrheit der Wahrheit nicht vorhanden sind, zu keinem Ergebnis geführt haben oder einen unverhältnismäßigen Aufwand erfordern."
Wozu überhaupt!! Dass man von einem Prof. eine solch geringe Summe letztlich bekommt - und zwar mit angemessenen Mitteln - dürfte einem nicht Voll-Irregeleitetem klar sein.
Hintergrund: Die Stadt hat nach zuvor erfahrener Geduld, wobei auch oben genannte Verhinderungen und Notfälle als eingetreten berücksichtigt wurden, dann überraschend eine mit Gebühren beschwerte Aufforderung für die Bestellung des TÜV für die Öltanküberprüfung zugestellt, die mich erreicht hat, obschon einige Tage vorher der Tank wegen Umstiegs auf eine Gasheizung stillgelegt wurde und die ausführende Firma den TÜV kontaktiert hatte. Diese Angelegenheit wird nun trotz des Aufwands vor Gericht gebracht.
Anlage: O.g. Verfügung 20.62.13-217/19 Wo
Mit freundlichen Grüßen "
(K. Mentz)
Weitere Entwicklung siehe
https://www.hinausschieben-des-ruhestandsbeginns.de/KL-Kontosperrung-wg-65-EURO
auch mit Brief an Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel .
> "Mainstream" -- neues Schimpfwort von Primitiven
oder traurige Realität ?
>> Michael Garthe definiert die "Mitte"
05.03.2016 M. Garthe in seiner Rubrik Neues aus der Redaktion:
Rot - grün = Schwarz
(...)
"Die meisten nationalen Tageszeitungen haben dagegen ganz bewusst eine politische Tendenz, um ein bestimmtes Segment im Meinungsmarkt abzudecken. "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) und mehr noch "Die Welt" verorten sich rechts von der politischen Mitte. "Süddeutsche Zeitung" (SZ) und noch mehr die "Tageszeitung" stehen links von der Mitte.
In der Pfalz gibt es einige Hundert Rheinpfalz- Abonnenten, die zusätzlich FAZ oder SZ beziehen.
(...) Regelmäßige Leser der FAZ halten diese für objektiv und die RHEINPFALZ für zu links. Regelmäßige Leser der SZ halten diese für objektiv und die RHEINPFALZ für zu rechts.
Ist es nicht faszinierend, dass dieselbe Zeitung von den einen für rot-grün und den anderen für schwarz gehalten wird?
(...) Die große Mehrheit soll die RHEINPFALZ für ausgewogen halten. Ausweislich unserer Lesermarktforschung ist das auch so."
Wie kriegt man das hin ?
>> Winfried Folz: "Vom Bildungsbürger zum Primitivbürger"
Seinerzeit erschien ein neuer Kollege - auch Pensionär - im Dozentenzimmer der DHBW.
"Hallo, darf ich mal fragen, wo sie herkommen?"
"Aus ... in der Nähe von Kaiserslautern."
"Darf ich Sie dann noch etwas fragen?"
"Ja, gern!"
"Sind Sie ein Primitivbürger? "
"Was? Wieso das denn?"
"Haben Sie heute (30.11.15) die Rheinpfalz gelesen?"
"Das tue ich mir nicht an! Was steht denn da drin?"
"Da steht heute ein großer Artikel mit dem Titel "Vom Bildungsbürger zum Primitivbürger" von Winfried Folz" drin."
"Und wie ist der dort charakterisiert?"
"Der Primitivbürger ist dort dadurch charakterisiert, dass er die ganze Politik nur noch als Mainstream sieht!"
Jubelnde Antwort: "Dann bin ich auch ein Primitivbürger!!!"
"Das soll aber ein gefährlich gewordener Bürger sein."
"Interessant - wie wird man das? Man kann doch sowieso nichts machen!"
Wir haben uns dann noch ungefährlich, aber richtig primitiv unterhalten!!!
Ohne Spott: Die Überschrift soll bedeuten: Alle, die z.B. einen Flüchtlingsstrom ohne Augenmaß nicht wollen, weil er die EU entzweien oder sogar zerstören könnte (Brexit hoffentlich nicht als Anfang!), sind schon primitiv, ungebildet und gefährlich. Das ist kontraproduktiv.
Journalisten wollen also festlegen, was noch Bildung ist, und was nicht mehr. Dazu passt, dass früher vor Landtagswahlen die Haltungen der Parteien zu den einzelnen Themen neutral gegenübergestellt wurden.
Im Jahr 2016 wurden die Haltungen benotet. Passt Chefredakteur Michael Garthe nicht auf?
Hier ein Leserbrief aus der Rheinpfalz am 05.03.2016 von einem offenbar nun altmodisch gebildeten Bürger (der sicher bald gefährlich wird!!?):
"Finde Bewerten nicht gut"
"Ich finde es nicht gut, wenn die Rheinpfalz im Wahlkampf die Leistungen der Parteien bewertet. Man kann Positionen aufzeigen und angeben, was erreicht oder nicht erreicht wurde; dies jedoch mit Plus oder Minus zu bewerten, sollte sich für eine Zeitung, die seriös und objektiv berichten will, verbieten."
Uwe Seifert, Fußgönheim
Michael Garthe legt auch fest, was bezüglich der Zeitungen rechts, links und die Mitte ist. "Ist es nicht faszinierend", dass es das bei den Zeitungen noch gibt, was der Bürger zur Zeit so sehr bei den Parteien vermisst?
Dabei ordnet er sein Blatt selbstbewusst in der Mitte, d.h. in die Reihe der großen überregionalen Tageszeitungen ein.
Ganz so sieht es noch nicht aus. Aber als ehemals (nun (seit 2016) so richtig pensionierter) Lehrender muss man nicht belehrend sein wie z.B. Winfried Folz, sondern muss mit zur Zeit noch vorhandener Meinungsfreiheit - wer weiß, wozu Upload- Filter noch führen werden - zu Höherem ermuntern!
.
>> Entscheidende Kriterien: Tiefgang und Biss, Information statt Indoktrination, keine Hofberichterstattung
.
Es kommt aber gar nicht so sehr auf "links" oder "rechts" an, sondern auf Investigation, Durchdringungstiefe und Logik und keinerlei Rücksichtnahme auf die Position des Interviewten (außer bei allen immer im Ton) oder den Gedanken, dass man dort ja wieder mal vorstellig werden muss und deshalb besser Hofberichterstattung betreiben sollte.
.
Spott: Tiefbohrer statt Dollbohrer (pfälzisch!) in Sachen Wahrheit! Oder ein Hinausschieben des Eintritts in den Ruhestand einer Journalistin oder eines Journalisten oder gar eines Chefredakteurs könnte gegebenenfalls nicht befürwortet werden!!!
.
Nun ist es so, dass man, wenn man den Nachrichtensender CNN sieht, zusammen mit
.
https://www.dict.cc/?s=court+reporte
und/oder die Website von T-Online, schneller und viel besser über das internationale, nationale und teilweise auch regionale (Bundesländer) Geschehen informiert ist. Dafür braucht man DIE RHEINPFALZ nicht mehr.
Also muss die örtliche und ergänzend regionale Berichterstattung mit den obigen Eigenschaften die Attraktivität des Blattes ausmachen.
Aber wenn man die wirklichen Gegebenheiten besser kennt, Zeit und Lust hat, sie zu verfolgen, dann verliert man so manches Mal leider den Respekt.
Beispiel:
> Die eigene unbefriedigende Erfahrung mit der RHEINPFALZ in Sachen Hinausschieben des
Ruhestandsbeginns
Mit anderen Aktionen nicht die erste!
> Offener Brief an den Chefredakteur der RHEINPFALZ
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Math. Dipl.-Ing. Karl Mentz
E-Mail: mz.kl@t-online.de KL, 21.3.2011
Offener Brief an den Chefredakteur der RHEINPFALZ
(auch per Fax)
Betr: Berichterstattung mit zu geringer Durchdringungstiefe und
Redaktionsschluss nach Befragung der Obrigkeit
Sehr geehrter Herr Garthe,
nach der Ablehnung meines zweiten Antrags auf Hinausschieben des Ruhestandsbeginns kam Ihre Mitarbeiterin, Frau Sabrina Zeiter, telefonisch auf mich zu mit der Bitte, ihr doch zu erklären, was da gelaufen sei.
.
Meine Begeisterung hielt sich absolut in Grenzen.
.
Ich erklärte ihr, dass die Berichterstattung doch nur folgendermaßen ablaufen würde: Befragung des Betroffenen, Befragung der Amtsinhaber der FH, Befragung des Ministeriums, Redaktionsschluss und alles im Grünen Bereich für die kritisierte Obrigkeit.
So hätte ich es schon früher erlebt mit der Kritik an der Vergabe der höher bezahlten Professorenstellen durch Absprache statt durch Bewerbungen in Konkurrenzlage.
Da gäbe es ja heutzutage bessere Möglichkeiten.
.
Ich gab trotzdem Auskunft und lieferte viel schriftliches Material.
.
Dann erschien am der Artikel „Ein besonderer Fall“ (07.04.2010, Sabrina Zeiter) genau nach dem erwarteten Muster.
.
Ich glaube, dass Sie unterschätzen, wie viele Leute sauer waren!!
.
Dieser Tage erschien nun der Artikel „Keine Verlängerung“ Der Schreibende hatte schlicht keine Ahnung.
.
Und überall in deutschen Zeitungen und Webseiten von Rechtsanwaltskanzleien, teilweise (zu meinem Vergnügen) mit Kommentarmöglichkeiten:
.
OVG Koblenz: Beamte dürfen mit 65 Jahren zwangsweise in den Ruhestand versetzt werden.
.
Ein Spiel, auf das ich bestens vorbereitet war.
Ich kopiere Ihnen hier einen von mir geschriebenen Kommentar:
==========
.
Jüngeren Platz machen? Die Berufungen ziehen sich oft über Jahre hin.
.
Um 65 - wenn schon, dann hier 66 - ging es nur parallel. Da steht noch was beim EuGH an. Also eine Vertuschung!
.
Von den üblichen Einwänden gegen das Hinausschieben des Ruhestandsbeginns hatte sich Kurt Beck mit seiner Landtagsfraktion nämlich verabschiedet durch Änderung des Gesetzestextes von „…dringende dienstliche Belange im Einzelfall…“ zu „Wenn es im dienstlichen Interesse liegt…“ Volle Ausbremsung durch das OVG Koblenz:
.
„Mit der Ersetzung der „dringenden dienstlichen Belange“ wollte der Gesetzgeber nicht die Anforderungen an ein Hinausschieben des Ruhestandes senken. Vielmehr erachtete er die bisherige Formulierung nur mangels praktischer Bedeutung für erforderlich.“
.
Ein Skandal, aber ein Volltreffer für die Demonstration!
.
Das hätte Kurt Beck die Zornesröte ins Gesicht treiben müssen, denn er hat die Änderung mit großer Reklame und finanziellem Anreiz verkauft, um Geld zu sparen und Erfahrung länger zu halten. "Nur Leistungsfähigkeit entscheidet", hieß es! Wo bleibt der Anstand von Kurt Beck? Bei Google "Kurt Beck Altersdiskriminierung Professoren" eingeben. Allgemeiner unter:
www.hinausschieben-des-ruhestandsbeginns.de (Problem/Prägnante Fälle, A dienstliches Interesse, B besonderes dienstliches Interesse, Presseartikel, Rechtsmittelabschneidung, Urteile im Volltext, Aus Landtagen, Avatar im Landtag RLP, Kritik am Rechnungshof, Haltung von Verbänden, Kontakt)
.
Dienstliches Interesse war zunächst sehr wohl schriftlich vom FH-Präsidenten bekundet worden.
.
Nach einem Telefongespräch hatte er laut Dekan "keine Freiheitsgrade mehr". "Professoren nicht in die Verlängerung" ist der Geist im Ministerium!
Keinen einzigen weiteren Fall konnte die Vertreterin des Ministeriums beim OVG nennen!
Sie konnte auch nichts zur Verwaltungspraxis sagen. Das gezielte Vorgehen (Aufforderung an die FH nach der ersten Verlängerung die Voraussetzungen für eine weitere Verlängerung zu beseitigen, was nur rudimentär gelang) wurde geflissentlich ignoriert.
.
Der Fachbereich arbeitet nach dem Blitzabgang eines gerade erst schnell berufenen Professors und der Pensionierung von zwei weiteren (einer war auch sehr „verlängerungswillig“) mit Lehrbeauftragten – immer mit „woher nehmen und nicht stehlen“ und zunehmendem Talent und immer mehr Übung, öffentlich darzustellen, dass das kein Nachteil für die Studenten sei.
.
Das OVG Koblenz hat in Wahrheit Kurt Beck eine Niederlage beigebracht. Außerdem hat Kurt Beck zu viel Respekt vor seiner Ministerialbürokratie.
.
Alle Briefe sind an seine Privatadresse gegangen. Er wusste Bescheid und kennt sich eigentlich auch mit „Messer in den Rücken“ aus.
.
Mit seiner Sprechstunde ist es leider auch nicht weit her. Schade!
.
Mit bestem Gruß an Interessierte,
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Math. Dipl.-Ing. Karl Mentz,
nun weiter in BW tätig (wo die Lehrerfahrung älterer Professoren hoch im Kurs steht, Verlängerungen für Professoren keine Probleme machen) und mit einem neuen Hobby, wie man sieht.
==========
.
Wenn eine Regierung großspurig ein Beamtenprogramm ankündigt, dann kann nach vier Jahren mal nach Anspruch und Wirklichkeit gefragt werden.
.
Da gibt es neben Ihnen doch die Herren Christian Gruber und Ilja Tüchter , Sie alle drei Ihrem Beruf doch auch mit so großem Idealismus zugewandt, dass ich glatt annehme, dass Sie auch länger arbeiten werden als bis 65 und sich in der Sache noch aufraffen werden, Nach der Wahl?!
.
Und noch eine kleine Anregung: Mit der Rheinpfalz-Card müsste man sich die (einen selbst betreffenden) Artikel umsonst herunterladen können. (Nur noch Pensionsempfänger!)
.
Eine eventuelle Antwort wird hier selbstverständlich veröffentlicht!
.
Mit besten Grüßen
Karl Mentz
==============================================================
.
Chefredakteur Michael Garthe hat seinerzeit dünnhäutig reagiert:
.
23. März 2011 /ga/te
.
Offener Brief
.
Sehr geehrter Herr Professor Mentz
.
ich antworte grundsätzlich nicht auf offene Briefe und bitte dafür um Verständnis.
.
Mit freundlichen Grüßen
.
Michael Garthe
.
Kühl - oder?
.
Spott: Da ist unsereiner ja ganz anders drauf:
.
Ich werde auf seine offenen Briefe "Lieber Leser...", die ziemlich regelmäßig auf der sonnabendlichen Leserbriefe-Seite erscheinen, nunmehr hier mit großer Offenheit öfter mal (auch rückwirkend) antworten: "Lieber Herr Garthe, …"
.
Cool - oder ?
.
Längst im Jahre 2019 schon mehr als überfällig!
Zunächst aber im Jahre 2021 zum Artikel "Ein besonderer Fall" vom 07.04.2010 von Sabrina Zeiter.
Was jetzt noch? Er hat plötzlich Bedeutung, weil der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf mit den Professoren der Technischen Universität Kaiserslautern so umgesprungen ist, dass man die eigene Erfahrung seinerzeit als Symptom eines Stils erkennen kann, zu dem er massiv fähig sein kann.
"Ein besonderer Fall
Warum ein FH-Professor seine Dienstzeit verlängern wollte, es aber nicht durfte"
"Karl Mentz ist ein besonderer Fall: Während wohl so mancher heilfroh ist, sein aktives Arbeitsleben mit der Rente hinter sich lassen zu können, würde er mit seinen 66 Jahren gerne noch als Professor an der Kaiserslauterer Fachhochschule tätig sein. Weil ihm das nicht mehr gewährt wurde, landete sein besonderer Fall schließlich beim Neustadter Verwaltungsgericht. Mentz ist ein altgedienter Hochschullehrer, nicht nur wegen seiner mittlerweile 66 Lenze. Von 1980 an der FH tätig, zuletzt im an der Morlauterer Straße beheimateten Fachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaften. Selbst nach all diesen Jahren fand er: "Der Job macht mir Spaß."
.
Kommentar: Sabrina Zeiter hat nicht nur ein Telefongespräch geführt, sondern auch die ganzen Unterlagen zugefaxt bekommen. Sie hat leicht erkennen können, dass von der Ausbildung , den Diplom-Abschlüssen, der Praxis, dem Umfang der Vorlesungsfächer dem damit stofflichem Repertoire, dem Einsatz sowohl im Grundlagenbereich als auch nicht nur in einem Studiengang, sondern in fast allen seinerzeit vorhandenen Studiengängen, ein besonderer Fall vorlag. Also ärgert man sich im ersten Augenblick über die Wortwahl "altgedient" .
.
Spott: Dann aber erinnert man sich: Schließlich wird Udo Lindenberg
ja auch Altrocker genannt !!!!
.
(Wird fortgesetzt mit Blick auf Konrad Wolf und der Frage nach taktischem Verhältnis zur Wahrheit)